Zwei Personen prüfen die Profiltiefe eines Reifenstückes.

Netzwerkarbeit mit Projekterfolg ― Efleecton

Businesscluster für Verwertungsplanung

Nicht immer finden Wirtschaft und Wissenschaft einfach so zusammen. Manchmal bedarf es einer Schnittstelle, die durch ein großes Netzwerk die richtigen Partner zusammenbringt, wie das Saxony5 Businesscluster.

Mehrere Personen betrachten eine technische Vorrichtung Zwei Personen betrachten etwas in einem Tablet.
Kooperation schafft Innovation
Zwei Personen betrachten etwas in einem Tablet.
Kooperation schafft Innovation

Interview


mit
Frau Riemer ― Transferbeauftragte im Businesscluster für Verwertungsplanung an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ)
Herrn Murad ― Geschäftsführer der efleetcon GmbH

Wie ist die Zusammenarbeit zwischen der WHZ und der Firma efleetcon zustande gekommen?

Frau Riemer: Im Rahmen meiner Transferarbeit für Saxony5 ist es meine Aufgabe, den Kontakt zwischen der Industrie und den Hochschulen zu vermitteln. Potentielle Praxispartner wissen oft gar nicht, dass die Hochschulen als Forschungspartner agieren, und es ist schwer für sie, die richtigen Ansprechpartner zu finden. Dafür ist meine Stelle bei Saxony5 da. In diesem konkreten Fall hatte sich Frau Tancetti von der efleetcon GmbH mit ihrem Anliegen an die IHK gewendet, die hat wiederum den Kontakt zu mir hergestellt. Ich habe mich dann um die Verknüpfungen innerhalb der WHZ gekümmert. Dort wurde Prof. Dr. Hartmann mit seinem Labor für Messtechnik für das Projekt gewonnen und es hat schnell an Form angenommen.
Mehrere Personen betrachten eine technische Vorrichtung
Kooperation schafft Innovation

Was genau macht ihre Firma, Herr Murad?

Herr Murad: Die efleetcon ist ein klassischer Softwareentwickler, der sich im Laufe der Zeit auf Messgeräte spezialisiert hat, und zwar im Bereich des Reifenservice. Das machen wir sehr erfolgreich seit 2001. Wir schaffen Lösungen für Reifenverfolgung, messen also, wie lange ein Reifen hält und wo die Unterschiede im Verschleiß verschiedener Reifentypen liegen. Dazu gehören bei uns App- und Web-Entwicklung, sowie die zugehörigen Hardware-Instrumente. Ursprünglich haben wir das ausschließlich für LKWs gemacht und die Flotten von Kunden wie Continental Europaweit betreut. Inzwischen sind wir breiter aufgestellt.

Wie war der Ablauf des Projekts?

Herr Murad: Wir sind erst mal aufgeklärt worden, was alles an so einem Projekt dranhängt, wie es aufgebaut ist, welche Möglichkeiten bestehen. Was diese Art der Forschungskooperation angeht sind wir tatsächlich unbedarft gewesen. Im Austausch mit der WHZ konnten wir die Aufgabenstellung dahingehend präzisieren, ein Handgerät für die mobile Altersbestimmung von Reifen zu entwickeln. Im LKW-Geschäft ist die Frage, wie alt ein Reifen ist und wie alt er noch werden kann, von elementarer Bedeutung. Als Projektlaufzeit hatten wir ursprünglich eineinhalb Jahre veranschlagt. Da wir mit einem hochspekulativen Ansatz gestartet sind, haben wir auf dem Weg viel erlebt. Im Endeffekt haben wir das Projekt dann noch mal verlängert, bis wir zur optimalen Lösung gekommen sind.
Die Beteiligten im Projekt posieren für ein Gruppenbild.
Vernetzte Zusammenarbeit – erfolgreicher Transfer

Mit wem genau und wie haben Sie an dem Problem gearbeitet?

Herr Murad: Prof. Hartmann hat das Projekt von Anfang an begleitet und in die richtige Richtung gesteuert, um die passenden Kollegen zur Verfügung zu stellen. Insbesondere mit Florian Rudek, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Physikalische Technik/Informatik, haben wir eng zusammengearbeitet. Das Team ist dann nach und nach gewachsen. Von unserer Seite haben immer mindestens fünf Leute an dem Projekt gearbeitet, von Hochschulseite mindestens drei. Es war sehr wichtig, planerisch vorzugehen und immer wieder die jeweiligen Arbeitsstände abzugleichen, damit die Arbeit aufeinander aufbauen konnte. Der Austausch mit der WHZ ist weiterhin eng und die Wege kurz. Eine coole Sache!

Welche Erkenntnisse können sie aus dieser Transfererfahrung für künftige Projekte mitnehmen?

Herr Murad: Im Transfer ist uns eines klar geworden: Wenn man anfängt Netzwerke zu bilden, sich öffnet, kommuniziert und Vertrauen bildet, kommt man zügig voran. Wenn man das nicht macht, tritt man auf der Stelle. Diese Einsicht hat uns sehr viel ermöglicht. Es brauchte Anfangs ein wenig Mut und vor allem viel Vorbereitung, aber durch die strukturierte Leitung der Hochschule sind wir relativ schnell zum Punkt gekommen. Für uns ist deshalb klar, dass wir auch künftig solche Projekte machen werden. Denn durch die Erkenntnisse, die wir gewonnen haben, sind wir guter Hoffnung jetzt Marktführer in unserem Bereich zu werden, da wir jetzt objektiv die leistungsstärksten Messgeräte für unsere Anwendung haben. Ich kann diese Art von Forschungsprojekt wirklich nur empfehlen.

Ansprechpersonen:

Ulrike Riemer
ulrike.riemer@fh-zwickau.de

Alexander Murad
alexander.murad@efleetcon.de

Innovative Hochschule – Eine gemeinsame Initiative von: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Gemeinsame Wissenschaftskonferenz GWK