Mehrere Persoenen stehen in einem grünen Getreidefeld.

Neue Zielgruppe: Saxony5 Junior

Cluster für medialen Wissens- und Technologietransfer

Wenn Transfer gelingt, sollte das auch erzählt werden. Prof. Amrhein erreicht das Publikum von Saxony5 über Transferfilme und das neue Junior-Format.

Hand hält ein kleines durchsichtiges Gefäß mit einer klaren Flüssigkeit und Proben aus der Natur. Ein gelb-weißes Legoauto im Vordergrund, dahinter verschwommen zwei Personen vor einem Greenscreen.
Genauer hinschauen, was Forschende eigentlich treiben

Interview


mit
Herrn Prof. Amrhein ― Professur medienübergreifende Bewegtbildproduktion an der Hochschule Mittweida

Wie lässt sich ihr Teilvorhabens im Kontext von Saxony5 am besten beschreiben?

Unser Hauptprojekt im Cluster medialer Wissens- und Technologietransfer an der Hochschule Mittweida sind die Transferfilme im Format des Constructive Journalism. Das heißt, wir erzählen positive Geschichten und heben dabei jeweils ein Element heraus, welches für den ganzen Bereich stehen kann, der vermittelt werden soll. Im Rahmen von Saxony5 steht dabei die produktive Verflechtung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) untereinander sowie mit der regionalen Wirtschaft im Vordergrund. Unser Ziel ist es zu zeigen, wie HAW durch Kooperationen, z.B. in Form von Auftragsforschung sehr aktiv zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. Dafür mussten wir einen Stil und eine Sprache finden, die diese Ideen und Konzepte für unsere Zielgruppen erlebbar machen.

Was ist das Besondere am Saxony5-Junior-Projekt?

Das Junior-Projekt ist eine Adaption von diesem Ansatz. Es wurde an uns von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden und der Westsächsischen Hochschule Zwickau herangetragen, die den Wunsch hatten, speziell Jugendliche zu adressieren. Wir haben dann erst mal den Markt sondiert und geschaut, wie Jugendmarken auf Plattformen kommunizieren. Und wir haben Forscher gesucht, die eine Geschichte so erzählen können, dass sie die Zielgruppe erreicht. Das ist uns, denke ich, mit Prof. Sven Hellbach von der Westsächsischen Hochschule Zwickau für den Bereich VR und mit Prof. Cierjacks von der HTW Dresden für den Bereich der nützlichen Beikräuter gut gelungen. In beiden Fällen begleiten wir filmisch Jugendliche, die sich im Gespräch mit den Forschern vor Ort durch deren Erklärungen die Vision und die Relevanz der Forschungsfelder für die Gesellschaft erschließen. Wir als Zuschauende begleiten also die Entdeckungsreise der Jugendlichen.
Mehrere Personen in einem grünen Getreidefeld Personen mit Kameras machen Nahaufnahmen in einem Getreidefeld.
Dreharbeiten im Feld
Dreharbeiten im Feld
Dreharbeiten im Feld

Verstehen sie ihre Rolle eher als Dienstleister oder Wegbereiter der Wissenschaftskommunikation?

Den Begriff der Dienstleistung finde ich etwas unglücklich, denn er impliziert, dass diejenigen, mit denen wir zusammenarbeiten, bereits genau wissen, was sie wollen. Dem ist aber nicht so. In den letzten fünf Jahre haben wir im Rahmen von Saxony5 mit unseren Partner*innen eher ein Coaching gemacht, mit dem Ziel des gemeinsamen Development. Die Herausforderung bei technisch sehr komplexen Themen ist, dass die Kolleg*innen eine sehr hohe Fachkompetenz besitzen und wir ihnen über die Hürde der zielgruppen- und plattformgerechten Kommunikation helfen. Unsere Hauptarbeit bei den Transferfilmen war deshalb, erst einmal zu verstehen, worum es den Forschenden im Kern wirklich geht und dies dann in Bilder zu übersetzen. Bevor wir loslegen können, führt unser Team aus professionellen Journalist*innen intensive Interviews, um genau das herauszuarbeiten. Deshalb verstehen wir uns tatsächlich sehr viel eher als Wegbereitende.

Wie steht der sichtbar hohe Aufwand, mit dem die Filme produziert wurden, in Relation zu deren Reichweite etwa auf YouTube?

Wenn man auf die reinen Klickzahlen schaut, muss man bedenken, dass die Filme nicht originär und ausschließlich für YouTube gemacht sind, sonst hätten wir sie ganz anders gedreht, sowohl in der Länge als auch in der Erzählweise. Insbesondere ein Thema wie der strategische Zusammenschluss von fünf HAW ließe sich an ein YouTube-Publikum schwer kommunizieren. YouTube ist für uns dabei der öffentlich sichtbare Marktplatz, auf den die Kolleg*innen von überall aus zugreifen können. Die Videos werden von den Forschenden dann etwa zu Messen und Konferenzen mitgenommen und sie setzen sie vor Ort zum Erklären ihrer Projekte gegenüber potentiellen Kooperationspartner*innen und anderen interessierten Gruppen ein, z.B. auch Delegationen aus dem Ausland, denen man die eigene Arbeit erklären möchte. Deshalb haben wir auch englische Fassungen produziert. So erreichen die Filme, das heißt, die zu erzählenden Themen, sehr gezielt ihr Publikum.
Dreharbeiten im Feld
Dreharbeiten im Feld

Ansprechperson:

Prof. Dipl.-Ing. (FH) Christof Amrhein
amrhein@hs-mittweida.de

Innovative Hochschule – Eine gemeinsame Initiative von: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Gemeinsame Wissenschaftskonferenz GWK