Männliche Person steht vor einer Schultafel auf der Begriffe stehen.

TraineeProgramm 2021

Transfer über Köpfe

Wissens- und Technologietransfer erfolgt am besten durch Menschen, die sich über die Grenzen ihres Fachgebietes und der eigenen Organisationsstruktur hinaus vernetzen, austauschen und weiterbilden. Mit dem Teilvorhaben Transfer über Köpfe initiiert und realisiert das Team um Prof. Dr. Anne-Katrin Haubold innovative Formate des Wissens- und Kompetenztransfers zwischen den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) und der Wirtschaft. Das Trainee-Programm vermittelt in Trainings, Fallstudien und Planspielen einen Querschnitt an aktuellen Managementkompetenzen und -themen.

Junge Menschen sprechen in einem Unterrichtsraum.
Teilnehmende nutzen die Möglichkeiten zum angeregten Austausch und zur Diskussion

Interview


mit
Torsten Hänel ― Projektmitarbeiter im Teilvorhaben Transfer über Köpfe an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW)
Josefine Feige und Anne Leidenroth ― Absolventinnen des Trainee-Programms

Herr Hänel, was bedeutet Transfer über Köpfe und was ist ihre Rolle in dem Projekt?

Herr Hänel: Es geht um den Wissens- und Kompetenztransfer über Menschen, die sich zwischen Hochschule und Wirtschaft bewegen. So gibt es zum Beispiel unser Trainee-Programm, das sich an junge Absolvierende richtet, die wir als Innovationsnachwuchs für Sachsen verstehen. Das Programm gliedert sich in zwei Bereiche: dem „Training on the Job“ in welchem die Trainees angehalten sind, mit einem Praxispartner aus der Region zusammenzuarbeiten und bestenfalls eine Projektidee entwickeln, und dem „Training off the Job“, das wir als Hochschule in Form von Workshops, Mentorings und Netzwerktreffen leisten. Neben dem Trainee-Programm organisieren wir auch ein Post-Doc-Programm, Transfer-Stipendien und unterstützen das Senior Scientist Center.

Frau Feige, Frau Leidenroth, haben Sie ein konkretes Beispiel für die Inhalte des Programms?

Leidenroth/Feige: In dem Trainee-Programm ging es in einem Seminar u.a. auch um Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, einem Bereich, in dem wir bis dato keinerlei Kenntnisse und Erfahrungen hatten. Wir wollten aber für unser Partnerunternehmen die Webseite neugestalten und haben – dank der Informationen in dieser Session - an der Online Marketing Challenge der Uni Leipzig teilgenommen. Im Laufe von drei Monaten haben wir dann mit einem Team aus Vertretenden des Unternehmens und Studierenden aus Leipzig ein Webseitenkonzept entwickelt, das dann auch umgesetzt wurde.
Stehende Person erklärt sitzenden Personen etwas in einem Unterrichtsraum.
Teilnehmende bekommen konkretes Wissen und Handwerkszeug für Führungskräfte vermittelt

Wie fügt sich das in Ihren Werdegang ein?

Leidenroth/Feige: Eigentlich sind wir in den Naturwissenschaften zuhause, haben Chemie bzw. Biotechnologie studiert. Inzwischen sind wir beide in Ebersbach-Neugersdorf nahe Zittau bei der Firma Team Umweltanalytik GmbH in der Wasseranalyse beschäftigt. Wir sind schon während des Bachelors hergekommen und haben dann auch unsere Masterarbeit hier geschrieben. Im Studium hatten wir kaum Berührungspunkte mit betriebswirtschaftlichen Themen. Deshalb haben wir die Seminare und Workshops im Rahmen des Trainee-Programms als Chance wahrgenommen, einen Überblick über Themen wie Personal, Management und Kreativität zu bekommen, unseren Horizont zu erweitern und uns auf leitende Positionen vorzubereiten.

Was ist das Transferspezifische dieser Workshops?

Herr Hänel: Ein wichtiger Aspekt des Transfers über Köpfe ist, dass wir unter dem Dach von Saxony5 Workshops zu wirtschafts- und praxisnahen Themen zur Verfügung stellen, die im Studium oft zu kurz kommen. Dies sind Kompetenztrainings zum Projektmanagement, Innovationsmanagement, Führung & Recht, Strategie und Geschäftsmodellentwicklung. Von unseren Partnern in der Wirtschaft ist uns Jahr für Jahr zurückgespiegelt worden, wie zielführend und sinnvoll diese Workshops sind. Das Angebot bestand ursprünglich vorwiegend für Trainees, später dann, um das Teilnehmerfeld zu erweitern und den Erfahrungsaustausch zu erhöhen, auch für alle mit Saxony5-Bezug. Als Lehrende konnten wir renommierte Wissenschaftler*innen, Expert*innen und Trainer*innen aus dem Pool der Saxony55 Hochschulstandorte und darüber hinaus gewinnen.

Welche Erkenntnisse konnten Sie aus dem Transferprozess ziehen?

Herr Hänel: Wir haben gemerkt, dass bei den Unternehmen ein enormer Bedarf an Trainingsangeboten besteht, die Studierende dazu befähigen, über den Tellerrand hinaus zu schauen, in betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen zu denken und kooperativ zu handeln. Dazu gehören Kreativitätstrainings, Methoden des Gamification, Innovationsmanagement, digital Leadership und vieles mehr – alles Bereiche, die im Studium oft keine oder kaum eine Rolle spielen. Aber erfahrungsgemäß sind es genau diese Kenntnisse, die die Unternehmen dringend benötigen, um Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten.
Zwei Teilnahmezertifikate vor einer Pflanze.
Geschafft! Das Trainee-Programm wurde erfolgreich absolviert

Ansprechperson:

Torsten Hänel, M.A.
torsten.haenel@htw-dresden.de

Innovative Hochschule – Eine gemeinsame Initiative von: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Gemeinsame Wissenschaftskonferenz GWK